So erstellst du einen FTP Zugang für deinen WordPress Blog
Irgendwann hört sicherlich jeder Blogger einmal den Satz ‚Mache das über den FTP Zugang‘. Aber was genau bedeutet das eigentlich und warum ist das so hilfreich? FTP bedeutet File-Transfer-Protocoll (Daten-Übertragungs-Protokoll) mit dem ihr Dateien von eurem Server (wo der Blog ist) auf eure Festplatte (PC oder Laptop) spielen könnt und andersherum. Zusammengefasst könnt ihr auf alle Daten im Hintergrund zugreifen und diese bearbeiten. Das ist in vielerlei Hinsicht sehr nützlich, vor allem wenn deine Seite Fehlermeldungen aufzeigt.
Dieser Beitrag erklärt lediglich meine Vorgehensweise. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Vor jeder Änderung am Blog solltet ihr eine Sicherungskopie (Backup) erstellen.
Voraussetzung ist natürlich, dass ihr euren Bog selber hostet. Damit ihr euch ‚einloggen‘ könnt, benötigt ihr außerdem ein FTP Programm. Ich nutze dazu FileZilla. Folgt den Anweisungen im Download-Manager damit ihr das Programm im Anschluss öffnen könnt.
Was benötige ich für den FTP Zugang?
FTP Programm (z.B. FileZilla)
Servername
Benutzername
Passwort
ggf. Portnummer
Texteditor (z.B. Sublime Text)
So findet ihr eure Daten für den FTP Zugang:
Schritt 1: Da ich bei All-inkl bin, zeige ich euch die Schritte in der Members Area aber auch bei anderen Anbietern sollte es ähnlich sein. Im Zweifel könnt ihr sicherlich den Support kontaktieren. Loggt euch in der Members Area ein, navigiert zur ‚Vertragsverwaltung‘ und wählt ‚KAS Login‘.
Schritt 2 & 3: Nun wählt ihr auf der linken Seite den Reiter ‚FTP‘ und klickt dann das Icon mit dem Formular und dem roten Pfeil an. Im nächsten Fenster findet ihr die Daten für die Einrichtung eine FTP Programms.
FTP Zugang über FileZilla einrichten
Schritt 4: Die nächsten Schritte sind ebenfalls schnell gemacht. Ihr öffnet FileZilla und den Servermanager. Dafür klickt ihr oben links auf das kleine Symbol. Es öffnet sich ein neues Fenster. Hier wählt ihr den Button ‚Neuer Server‘ und benennt euren Server. Ich habe meinen Server ‚tantedine‘ genannt. Das Fenster bitte nicht schließen!
Schritt 5: Im fünften Schritt gebt ihr auf der rechten Seite im gleichen Fenster eure Zugangsdaten ein. Bei ‚Protokoll‘ wählt ihr ‚FTP – File Transfer Protocol‘ und bei ‚Verbindungsart‘ habe ich ‚Normal‘ gewählt. Hier gibt es aber noch andere Möglichkeiten. Außerdem tragt ihr euren Servernamen, Benutzernamen und das Passwort ein. Falls noch ein Port benötigt wird, ist es in der Regel 22 (Hier erfahrt ihr mehr über das Thema). Ich habe keinen benötigt. Um die Verbindung aufzubauen klickt ihr auf den Button ‚Verbinden‘.
Wenn ihr euch das nächste Mal einloggen wollt, könnt ihr ganz einfach auf den kleinen Pfeil neben dem Server-Icon klicken und euren angelegten Server öffnen.
Hat bis hier alles geklappt? Nun könnt ihr euren FTP Zugang nutzen. Um es etwas verständlicher zu machen, habe ich auf dem unteren Bild die ‚linke Seite‘ (lokal) und die ‚rechte Seite‘ (Server) markiert. In meinem Fall habe ich als sogenannte ‚Arbeitsfläche‘ meinen Desktop gewählt. Wie ihr es macht bleibt natürlich euch selbst überlassen. Auf der Arbeitsfläche werden später meine Daten, die ich mich vom Server ziehe, angezeigt. Auf der rechten Seite seht ihr euren Server und die WordPress-Installation. Bei mir versteckt sich hinter dem tantedine.com Ordner sozusagen mein Blog. Mit einem Doppelklick auf das Ordner-Symbol komme ich in den Ordner und es werden weitere Ordner und php-Dateien angezeigt (Ordner sind diese kleinen, gelben Icons und die php-Dateien in meinem Fall die schwarzen Kästchen). Wollt ihr wieder aus einem Ordner raus, klickt ihr auf das Ordner-Icon mit den beiden Punkten. So kommt ihr wieder zurück.
Achtung! Löscht bitte nichts auf der rechten Seite und nehmt keine Änderungen vor wenn ihr euch nicht sicher seid in dem was ihr da tut. Im schlimmsten Fall ‚zerstört‘ ihr euren Blog! Kopien könnt ihr gerne runterladen aber ladet nur mit Bedacht Dateien hoch!
Info: Bei mir werden die php-Dateien mit einem schwarzen Quadrat angezeigt. Das liegt daran, dass ich die Dateien mit dem Texteditor ‚Sublime Text‘ öffne. Je nachdem was für ein Programm später dafür verwendet wird, kann das variieren.
Dateien über den FTP Zugang auf den Desktop ziehen
Klickt ihr (Doppelklick) auf Ordner, kommt ihr in weitere Unterordner, klickt ihr aber auf die php-Dateien mit einem Doppelklick, werden diese auf die linke Seite (in meinem Fall auf den Desktop) kopiert. Die Original-Datei bleibt also unberührt auf eurem Server und eine Kopie liegt nun auf meinem Desktop.
Tipp: Wenn ihr php-Dateien bearbeiten möchtet, solltet ihr immer eine unbearbeitete ‚beiseite‘ legen. Falls mal etwas schief läuft, könnt ihr die unbearbeitete wieder hochladen – dazu später mehr. Legt euch also einen Sicherheitsordner auf dem PC oder Laptop an und speichert dort die unbearbeitete php-Datei.
Sobald ihr eine php-Datei zum Bearbeiten auf eurem PC oder Laptop gezogen habt, könnt ihr diese lokal öffnen. Ich nutze, wie bereits oben erwähnt, ‚Sublime Text‘. Hier seht ihr als Beispiel meine 404.php. Es ist schon interessant sich die Dateien mal genauer anzuschauen, findet ihr nicht?
Ihr könnt FileZilla nun minimieren und die Dateien bearbeiten und ändern. Im Anschluss klickt ihr einfach auf den Reiter ‚File‘ und anschließend auf ‚Save‘. Die Änderung wird dann übernommen.
Um die geänderte Datei auf euren Server zu bringen geht ihr folgendermaßen vor. Maximiert FileZilla und zieht die Datei von der linken Seite auf die rechte Seite (linke Maustaste gedrückt lassen und dann loslassen). Es erscheint eine ‚Warnung‘, dass die Zieldatei bereits existiert. Das könnt ihr mit ‚OK‘ (Überschreiben) bestätigen.
Achtet darauf, dass ihr die Dateien immer wieder an den Ursprungsort ablegt und nicht wahllos in andere Ordner. Alles muss an seinem Platz bleiben!
Warum ist ein FTP Zugang hilfreich?
Der Hauptgrund ist natürlich der Zugriff auf eure Daten. Ich möchte euch dazu auch gerne noch Beispiele nennen. Es kommt immer mal vor, dass Plugins nicht sauber entfernt werden können und ‚Reste‘ im Hintergrund der Webseite rumwurschteln oder im schlimmsten Fall sogar die Seite lahmlegen. Ich habe schon das eine oder andere Mal zu schnell etwas angeklickt, übernommen oder in einem Plugin etwas bestätigt und saß dann vor einer weißen Seite, dem ‚white death‘. Mein Blog konnte nicht mehr aufgerufen werden und auch ins Backend kam ich nicht mehr rein. Das sah das eine Mal dann so aus:
Da hilft eben nur der FTP Zugang. Der angezeigte Fehler sagt aber schon, wo der Fehler liegt:
Parse error: syntax error, unexpected ‚<‚, expecting end of file in /www/htdocs/xxxxxxxx/tantedine.com/wordpress/wp-content/plugins/code-snippets/php/snippet-ops.php(352) : eval()’d code on line 1
Ich folge also dem angezeigten Pfad, ziehe mir die snippet-ops.php auf den Desktop, behebe in der entsprechenden Zeile den Fehler und lade die korrigierte Datei wieder auf den Server. So konnte mein Blog wieder aufgerufen werden.
Ihr seht schon, es ist äußerst hilfreich wenn man einen FTP Zugang hat und weiß, wie der eigene Blog aufgebaut ist. Das spart eine Menge Ärger und manchmal auch Geld für einen Profi. Handelt aber immer mit Bedacht und merkt euch eure Schritte!
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36 Kommentare
Danke für diesen Beitrag!
Da ich „Irgendwas mit Medien“ studiere kenne ich mich mit FTP schon aus, weil ich es für Projekte ja regelmäßig nutze. Aber dieser Beitrag ist einfach so sinnvoll aufgeschlüsselt, dass ich ihn wahrscheinlich auch an meine Tutees in der Uni weitergeben werde. Die sind nämlich gerade dabei, dass alles das erste Mal zu machen 🙂 Und das ist eine wundervolle Erklärung für Jedermann!!
Liebe Grüße Anni von https://hydrogenperoxid.net
Igendwas mit Medien 😀 Auch schön 😀 Danke liebe Anni 🙂
Liebe Nadine,
vielen Dank für die tolle Anleitung. Super einfach erklärt. Ich nutze meinen FTP Zugang regelmäßig und bin froh, darüber Zugriff zu haben. So kann ich meinen Blog auch sichern und Plugins udaten, die über WordPress nicht mit einem Update funktionieren.
Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Steffi von Joyful Food
Ich bin, vor allem jetzt im Rahmen der DSGVO, sehr froh, dass ich Zugriff auf meine Daten habe 🙂
Das ist ein toller Beitrag und hilft bestimmt allen, die sich damit noch nie beschäftigt haben. Du hast es super erklärt, besonders mit Screenshots ist es sehr hilfreich. Ich hatte das Glück sowas in meinem Job zu lernen.
Wenn ich nochmal einen neuen Job machen würde, dann sicherlich sowas in der Richtung oder Floristin 😉
meine Liebe Nadine, das ist mal wieder ein wahnsinnig hilfreiches Tutorial! du weißt ja, dass ich bei sowas eine absolute Niete bin und selbst die meistens Anleitungen im Internet nicht verstehe … bei dir sieht das aber ganz anders aus, durch die hilfreichen Screenshots 🙂
wird natürlich direkt mal wieder abgespeichert 😀
komm gut ins Wochenende und liebste Grüße auch,
❤ Tina von liebewasist.com
Liebe was ist auf Instagram
Als ich den Beitrag erstellt habe musste ich sogar an dich denken 😀 Du weißt ja warum 😉
Das ist ja eine tolle Zusammenfassung von dir! Ich habe allerdings jemanden der mir die IT Belange rund um meinen Blog abnimmt, weil ich dafür einfach keine Zeit habe … und ich verstehe auch viel zu wenig davon ;-). Aber vielleicht probiere ich es mit deiner Anleitung mal. Danke!
Liebe Grüße
Verena
Ich finde es immer nervig sich auf andere zu verlassen und Kleinigkeiten kann man selbst so beheben 🙂
Wieder so eine tolle Anleitung, die habe ich mir gleich mal gespeichert und muss das mal in Ruhe alles umsetzen 🙂 Du beschreibst auf jeden Fall immer alles so verständlich!
Liebe Grüße
Fio
Danke liebe Antonia 🙂
Sehr schöne Anleitung, damit wirst du bestimmt einigen weiterhelfen. Im Grunde ist ja auch nichts dabei, man muss nur wissen wo anfangen 🙂
Liebe Grüße,
Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com
Genau, viele haben einfach Angst aber es ist echt nichts dabei 🙂 Und es ist ja auch praktisch sich mit dem was im Hintergrund passiert auseinanderzusetzen 🙂
Wieder ein sehr hilfreicher Beitrag den ich mir auf jeden Fall abspeichern werde. Ich traue mich meist nicht an solche Sachen ran und lasse es meinen Schwiegersohn machen, der ist vom Fach. Bei WordPress allerdings hat er so seine Schwachstellen, ich werde ihm deinen Beitrag schicken.
Liebe Grüße
Sigrid
Danke liebe Sigrid 🙂 Vielleicht hilft es deinem Schwiegersohn ja ein bissl 🙂
Liebe Nadine,
deine Anleitungen sind der absolute Hammer!
Besonders deinen Beitrag zur DSGVO hat mir so weitergeholfen. Vielen Dank!
Liebe Grüße
Julia
Danke liebe Julia 🙂 Ich freue mich, dass dir die Beiträge so gut gefallen 🙂
Danke für deine Anleitungen. Du erklärst es ecj5 immer gut für alle! Danke!!
Danke liebe Jule 🙂
Wow, das ist ein mega hilfreicher WordPress Tipps Beitrag! Vielen Dank dafür, ich denke jetzt sind eh viele durch die DSGVO zu WordPress gewechselt und freuen sich über jeden WordPress Tipp, den sie bekommen können.
Liebe Grüße,
Diana
Danke liebe Diana 🙂 Ich bin auch froh, dass ich mich für WordPress entschieden habe 🙂
wow, ich bin immer wieder begeistert das du dich mit sowas so gut auskennst und klasse erklären kannst. Genau sowas brauche ich, eine Schritt für Schritt Anleitung. Super, tausend Dank!
Liebe Grüße Lisa
von Pinkybeauty.de
Danke liebe Lisa 🙂 Ich hoffe natürlich, dass es anderen auch hilft 🙂
Gut geschrieben und schön erklärt! Ich kenne mich mit dem Thema auch ganz gut aus, aber dein Beitrag ist auf jeden Fall toll als Referenz und zum Einlesen.
Liebe Grüße
Sybille von Billchen’s Beauty Box
Danke liebe Sybille 🙂
Ich kannte mich mit dem Thema noch gar nicht aus. Habe mich auch ehrlich gesagt noch nicht damit befasst. Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
LG Jasmin
Muss man ja auch nicht 🙂 Danke liebe Jasmin 🙂
Im Zuge unseres Blogumzugs musste ich auch mal etwas im FTP-Zugang machen 😉 Was genau, weiß ich schon gar nicht mehr, aber wenn ich diesbezüglich noch mal was einstellen muss, hab ich ja jetzt deine super Anleitung 😉
Liebe Grüße
Jana
😀 Super!
Das war sehr spannend und hilfreich! Finde es immer toll, dass du hier solche Tipps aufführst.
Danke liebe Andrea 🙂
Ich finde solche Beiträge echt sehr hiflreich und spannend. Vor allem erklärst du das immer sehr ausführlich, sodass man das auch alles versteht 🙂
Danke Moni 🙂
Oh wow was du alles kannst das ist ja der Knaller. Hast du das beruflich gelernt? Schöne Tipps. Da schaue ich mal in den anderen Beiträgen
Nein, das habe ich mir selbst beigebracht 😀 Wenn ich nochmal eine Ausbildung machen würde, dass bestimmt etwas in der Richtung 🙂